RC-Baustelle.de (http://www.rc-baustelle.de/index.php)
- Fragen und Antworten zu . . . . . . (http://www.rc-baustelle.de/board.php?boardid=52)
-- Komponenten, Antriebe und Fahrgestelle (http://www.rc-baustelle.de/board.php?boardid=55)
--- Zahnflankenspiel (http://www.rc-baustelle.de/thread.php?threadid=4303)


Geschrieben von Unitrac2400 am 05.06.2012 um 15:24:

  Zahnflankenspiel

Hallo Zusammen,

wieviel Luft od. Spiel gibt ihr zum theoretisch errechneten Achsabstand zweier Zahnräder hinzu? Damit die Zahnräder einwandfrei miteinander laufen...

Ich beziehe mich mal auf die üblichen Zahnräder von Mädler od. Nozag.

Gruß Tobias



Geschrieben von Kawoom am 05.06.2012 um 15:35:

 

Hol dir nen gebrauchten Rolof/Matek und berechne damit einfach den Achsabstand. So einen Wert wie 2/10 oder so kann man allgemein glaube ich nicht sagen. Mir sagte mal jemand, dass ich noch ein Blatt Papier durchdrehen lassen kann, ohne das es zerreißt. Sehr luftige Aussage! Also lieber direkt richtig rechnen Augenzwinkern



Geschrieben von Seilbagger am 05.06.2012 um 18:27:

 

Hallo Fabian,


das Problem ist halt bei nicht vorhandenem Mess-Werkzeug das genau anzukörnen.

Insofern ist das mit dem Blatt Papier zumindest für den Modellbau schon eine Alternative. Zumindest wenn man seine eigenen Ansprüche etwas unterhalb absolutem HighTech hält.

Viele haben ja auch keine Top-Präzisionswerkzeuge.



Geschrieben von juwobe am 05.06.2012 um 19:22:

 

Hallo Fabian,

eigentlich ist schon alles gesagt...

Bei unserem Modul (o,5 bis 1,5) kommst Du etwa auf 0,015 bis 0,045 mm - denn eigentlich soll ja möglichst wenig Spiel vorhanden sein.

Und genau da liegt das Problem:
Körner: Geht garnicht.
Anbohren auf Kreuztisch: Höchstens mit Messleisten und dann aber CNC- oder Zentrierbohrer, normaler Bohrer geht nicht.

Deswegen ganz praktisch:
Bohrung für erste Welle setzen, Achse einlegen, Radzug mit dünnem Papier zwischen den Zahnrädern auflegen (Zahnräder leicht zusammendrücken), Bohriung für zweite Welle bohren.

Einfach - funktioniert aber.

Viel Erfolg

Jürgen



Geschrieben von Kawoom am 05.06.2012 um 19:53:

 

Da habt ihr vollkommen recht. Mit unseren Maschinen ist das kaum möglich genau nach Maß zu arbeiten. Hab ich etwas zu kurz gedacht rotes Gesicht
Aber funktionieren tuen die meisten Getriebe hier zum Glück trotzdem wunderbar.



Geschrieben von Seilbagger am 05.06.2012 um 20:05:

 

Hallo zusammen,


eigentlich darf ichs gar nicht sagen: Beim Verteilergetriebe vom Magirus habe ich auf den Wellenhaltern mit Bleistift einen dünnen Strich gezogen, und eine Bohrung eingebracht. Diese erweitert und das erste Zahnrad aufgeschraubt. Dann habe ich das zweite am ersten anliegend auf die Platte gelegt, einen gespitzten Bleistift genau hochkant in die Bohrung gehalten und den leicht gedreht. Dann das Zahnrad runter und den Bleistiftkratzer etwas dicker markiert. Dann das Zahnrad wieder angelegt und mit bloßem Auge überprüft, ob die Markierung auch zentrisch ist. Einmal habe ich korrigiert, beim zweiten Mal wars ok. Diese Markierung habe ich dann mit einem Stahlnagel (bei dem kann man besser als beim Körner die Spitze sehen) angeschlagen und mit 1mm vorgebohrt.

Früher habe ich auch immer alles anhand den Abstandsformeln errechnet (bzw. in Excel eine Tabelle mit allen möglichen Kombinationen in allen möglichen Modulen erstellt), und dann liefen die doch meistens am Anfang sehr schwer.

Ist vielleicht nicht die feine englische Art, aber es funktioniert prima. Es sind ja auch keine professionellen Präzisionsapparate, die wir hier herstellen Zunge raus



Geschrieben von harry966 am 05.06.2012 um 22:20:

 

Hallo,

zur Berechnung des Kopfspiels gibt es von der Norm her natürlich auch eine Formel: Ck (Kopfspiel)=0,167 * Modul
Vielleicht hilft dir auch dieser Link weiter.

SG, Harry



Geschrieben von Sandokahn am 05.06.2012 um 23:18:

 

Bei meinen Getrieben bisher habe ich 5/100 zum errechneten Achsabstand zugegeben bei Modul 1 läufts gut .



Geschrieben von Unitrac2400 am 06.06.2012 um 16:09:

 

Hallo,

wie genau man auf einer Bohr od. Fräsmaschine solche Lagerbohrungen Herstellen kann ist mir bewusst, ebenso das man das Zahnflankenspiel z.B. über die Zahndicke errechnen kann.

Ich Denke so wenige Modellbauer die Zugriff auf CNC od. Präzision Werkzeugmaschinen haben rechnen auch den theoretischen Achsabstand aus...

Es geht mir in dem Beitrag mehr um Erfahrungswerte aus der Praxis.

@Sandro
5/100 bis 1/10 wäre auch meine Vermutung gewesen.


Gruß Tobias



Geschrieben von Christian am 06.06.2012 um 18:29:

 

Ganz erlich ich zb mache NULL den bei einem Planetengetriebe mit Mädler Zahnräder ist auch nicht berücksichtigt das luft drin ist bedingt durch Hohlrad Sonnenrad und die Planeten !



Geschrieben von Sandokahn am 06.06.2012 um 23:56:

 

Ein Planetensatz ist ja auch wieder ein anderer Fall , ein normales Getriebe mit 2 Wellen wo nicht allzuviel Spiel haben soll ist mit 5/100 bis 1/10 gut am Laufen .
mal zur Genauigkeit von meiner Paulimot ...
Ich hab schon Kommentare bekommen wie , das ist ja schon ein kleines Wunder .
Wenn man will und sich ein paar Grundsätze wie Sauberkeit der Anlageflächen zugrunde legt kann man auch mit so ner Chinafräse auf 0 arbeiten .



Geschrieben von juwobe am 07.06.2012 um 11:06:

 

Zitat:
Original von Sandokahn
Ein Planetensatz ist ja auch wieder ein anderer Fall , ein normales Getriebe mit 2 Wellen wo nicht allzuviel Spiel haben soll ist mit 5/100 bis 1/10 gut am Laufen .
mal zur Genauigkeit von meiner Paulimot ...
Ich hab schon Kommentare bekommen wie , das ist ja schon ein kleines Wunder .
Wenn man will und sich ein paar Grundsätze wie Sauberkeit der Anlageflächen zugrunde legt kann man auch mit so ner Chinafräse auf 0 arbeiten .


Stimmt hunderprozentig!
Reine Handwerkskunst bringt mich immer wieder zum Staunen! Was da mit scheinbar einfachen Maschinen läuft - einfach klasse!
Ich habe ´mal einem Schreinermeister zugesehen, wie der mit einer Lattensäge einen rechtwinlkligen Schnitt gestzt hat. Da konnte man einen Winkel ´dran ausrichten.
Und die "Uhrmacher" früherer Jahrzehnte hatten keinerlei CNC, aber eben sauber gearbeitet: Anlageflächen sauber , bestens ausgerichtet, Führungen sauber eingestellt, scharfe Werkzeuge.....



Nochmal zum Thema:
Ich finde es o.k., wenn man wissen möchte, wie es "eigentlich richtig wäre",
dann schaut, was man für Werkzeuge/Maschinen hat/bräuchte,
sich überlegt, was man mit seinen linken Daumen hinbekommt
und dann eben - Augen-Zu-Und-Durch - das Beste daraus macht.

Und da helfen die vielen Tricks aus den Foren enorm!

Jürgen



Geschrieben von Hawkwind am 08.06.2012 um 03:11:

 

Beim Hanomag/Henschel haben wir damals die Tellerräder mit Kreide markiert und
die Kegelräder so eingestellt, dass die Kreidemarkierung eine grösstmögliche Greiffläche hat.
Das hat immer gepasst.(Vorgehensweise Hanomag/Henschel)
Wie gesagt, beim Originalen.
Bei Mercedes fing es dann mit Messuhren an.



Geschrieben von Grader Stefan am 10.06.2012 um 13:56:

 

Hallo,

wenn man es wiederholbar und genau machen will, kann man Lochscheiben mit dem jeweiligen nominalen Zahnraddurchmesser bzw. Teilungsdurchmesser drehen (z.B. "d" in Zeichnungen von Mädler). Loch bohren für die erste Zahnradwelle, die entsprechende Scheibe daran zentriert fixieren, die zweite Scheibe daneben, Rand am Rand mit dem ersten fixieren, und das Loch für die zweite Welle bohren (oder vorbohren) mit dem Loch der zweiten Scheibe als Führung.

Die Scheiben können natürlich auch den gleichen Durchmesser haben, wichtig ist nur, dass die Summe der Scheibendurchmesser gleich d1 + d2 ist. Der Abstand zwischen den Wellen sollte dann theoretisch korrekt sein. Eventuell müsste man die Scheiben etwas größer oder kleiner machen, um den realen Umständen Rechnung zu tragen.

Grüße,
Stefan



Geschrieben von Bertus am 12.06.2012 um 21:00:

  Exzenter

Hallo,

Praxis, wenn nach all den Berechnungen immer noch nicht stimmt:

Bei der gekauften (ringförmigen) Zahnräder die ich verwendet habe war es fast unmöglich die genaue Achsabstand im Voraus zu bestimmen.
Bei der Montage des Getriebes meinem Radlader zeigte sich das spiel nicht groß genug. Danach hab ich die Lagerbohrung ausgedreht und ein exzentrischer Ring gedreht. Durch Drehen des Ringes konnte ich nun das spielen präzise anpassen. Anschließend ist der Ring verklebt.

Grüße,

Rémon



Geschrieben von Unitrac2400 am 13.06.2012 um 15:49:

 

Hallo,

@Felix
Bei einem Kegelradtrieb muss das Tragbild der Zähne stimmen. Um dies zu ermittel verwendet man Tuschierpaste oder wie du es mit der Kreide gemacht hast. Damit ich das ganze auch einstellen kann kommen hier Distanzscheiben zum Einsatz, hiermit wird auch das Zahnflankenspiel eingestellt.

Zum Thema Tragbild- Korrektur




@Stefan
Die Idee mit den Scheiben finde ich gut gerade wenn man keine Fräsmaschine hat und die Bohrungen auf einer herkömmlichen Bohrmaschine herstellen muss. Mein Getriebegehäuse habe ich in Plattenbauweise Konstruiert. Dies hat den Vorteil das ich alle Teile übereinander lege und im Verbund Bohren kann, somit stimmt das Lochbild der einzelnen Platten zueinander & die Wellen können sich nicht verkanten.

@Bertus
Da man über die Zahnräder aus Elektrowerkzeugen od. Fahrradschaltungen meist keine tech. Informationen bekommt hilft in diesem Fall wirklich nur Messen & anschließend Rechnen (wenn die Möglichkeit besteht…).
Über den Exzenter kannst du natürlich das Zahnflankenspiel stufenlos einstellen, find ich ne super Lösung. Leider habe ich in meiner Konstruktion kein Platz für diesen Luxus…

Gruß Tobias



Geschrieben von juwobe am 13.06.2012 um 19:41:

  Exakter Achsabstand

.. falls es irgedwo untergegangen ist:

Wir haben ja in der Regel ganz einfach (Stirn-) Zahnräder ohne Profilverschiebung - andere gibt es vmtl. auf dem freien Markt garnicht zu kaufen.

Und dann gilt:

Der Achsabstand ist Modul x (Zähnezahl Ritzel + Zähnezahl Rad) /2

Beispiel:
Modul 1
Ritzel 10 Zähne
Rad 20 Zähne

Achsabstand 1 x (10 + 20 ) / 2 = 15

Wem´s hilft.....

Jürgen


Forensoftware: Burning Board 2.3.6, entwickelt von WoltLab GmbH