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Geschrieben von mgrtnr am 31.03.2013 um 19:18:

  Menck M90 LC in 1:45

Hallo zusammen!

An dieser Stelle möchte ich mal meinen Eigenbau eines Menck M90 LC im Maßstab 1:45 vorstellen.
Ziel war es ein Funktionsmodell zu bauen, welches die Funktionsweise abbildet (abgesehen von Freifallwinden), ohne Anspruch auf absolute Detailtreue.

Auslöser war die Suche nach einer "Winteraufgabe" und diverse Berichte über Seilbagger als Funktionsmodelle in diesem und anderen Foren. Die Faszination für Meck-Seilbagger besteht nun auch schon einige Jahre.
Nachdem ich anfangs etwas zurückhaltend war, ob der Eigenbau Aussicht auf Erfolg haben würde, bin ich mittlerweile sehr zuversichtlich. Zumindest den möglichen RC-Ausbau habe ich aber schon auf den nächsten Winter verschoben.

Als Grundlage, um nicht mit leeren Händen anzufangen, diente mir das SIku Modell vom Menck M500H (3514) aus Ebay. Beim Material fiel die Wahl auf Metall (Messing, Alu, Stahl).
Zur Metallbearbeitung nutze ich hier bei mir in Münchnen eine offene Werkstatt (http://www.hei-muenchen.de), welche über eine feinmechanische Werkstatt inkl. CNC-Fräse verfügt.

Glücklicherweise habe ich rechtzeitig zu Beginn des Modells festgestellt, dass ein Arbeitskollege von mir einen M90 LC in der elterlichen Kiersgrube stehen hat. Eine unglaubliche Erleichterung, wenn man schnell mal Fotos machen oder Maße nehmen kann, wenn die Originalunterlagen (Gruß ans Menck-Forum!) mal wieder nicht ausreichten.


So, genug der einleitenden Worte. Ich hoffe mein Modellversuch gefällt dem Einen oder Anderen...

fröhlich Michael



Geschrieben von mgrtnr am 31.03.2013 um 19:26:

 

Los ging es mit diesem Siku-Spielzeug welches erstmal zerlegt wurde.
In der Zwischenzeit fand ich dann auch ein Vorbild für mein Modell.
Vom Original Siku Menck wurde das Laufwerk und der Mast behalten und abgebeizt.



Geschrieben von mgrtnr am 31.03.2013 um 19:27:

 

Natürlich durfte eine ordentliche CAD-Planung nicht fehlen - wofür hat man's denn mal gelernt...
Zuerst in SketchUp, weil's schneller geht und ausreichend war. Für die CNC-Daten kam dann später aber doch ein "echtes" CAD-Programm zum Einsatz.

Ach, ja zur Maßstabsfrage: nach den Maßen des Original LC-Laufwerks (aus Aufmaß vor Ort und technischem Datenblatt) und dem Vergleich mit denen des vorhandenen Siku-Laufwerks ergab sich ziemlich gut 1:45 (mit einer Stelle hinter dem Komma )
Der Mast passte dann auch irgendwie dazu, aber wichtig war das Verhältnis von Ober- zu Unterwagen.
Daher wurde dann doch sehr schnell der vorhandene Oberwagen des Sikus beiseite gelegt und damit das erste CNC-Bauteil geplant. An einem Zinkdruckguss herum zu feilen sah wenig vielversprechend aus...

Der Oberwagen mit Windenwerk in 3D (bereits in 1:45):



Geschrieben von mgrtnr am 31.03.2013 um 19:31:

 

Schließlich wurde die Grundplatte des Oberwagens aus Messing gefräst. Meine CNC-Premiere!
Erkennbar ist bereits der Heckbalast mit der typischen Rundung.
Darunter die fertige Grundplatte des Oberwagens nach dem Fräsen. In der Mitte ist bereits die Bohrung für den Verbindungsbolzen gebohrt, sowie die Gewinde zur Befestigung des Windenwerks geschnitten.



Geschrieben von mgrtnr am 31.03.2013 um 19:35:

 

Zwischen den zeitraubenden CNC-Planungen wurde der Mast bearbeitet.
Hier wurde in Handarbeit nachgearbeitet und die etwas merkwürdigen Gussteile entfernt, welche nicht zum Erscheinungsbild des Mastes passen.
Für die Mastspitze wurden neue Seilrollen gedreht. Das innere Paar für die Greiferseile, die äußeren Rollen für die Auslegerverstellung.



Geschrieben von Baggerkalle am 31.03.2013 um 19:40:

 

Sehr schöne Arbeit . Mehr Bilder .

Gruß kalle



Geschrieben von Seilbagger am 31.03.2013 um 19:46:

 

Hallo Michael,


dem muss ich mich anschließen: sehr schöne Arbeit, wenn das so weitergeht gibt das ein richtiges Prachtstück



Geschrieben von Mischka1971 am 31.03.2013 um 20:04:

 

Hallo Michael,

tolles Projekt, das mit der Werkstatt und den Kursen ist auch sehr interessant !



Geschrieben von mgrtnr am 31.03.2013 um 20:18:

 

Als große Herausforderung stand der Grundträger für das Windenwerk als CNC-Teil bevor. Eine Mischung aus konstruktivem Ehrgeiz und Abbildung des Originals.
Zuerst wurde gezeichnet und überlegt, dann gefräst, gefräst, gefräst mit vier mal Umspannen...



Geschrieben von mgrtnr am 31.03.2013 um 20:27:

 

Nach einem zweiten Anlauf war dann das gewünschte Ergebnis fertig. Augen rollen
Es folgte die Probemontage auf dem Oberwagen



Geschrieben von mgrtnr am 03.04.2013 um 21:57:

 

Nachdem der Windenträger fertig war folgte der Anbau des Mastes. Hierzu wurde eine 2,5 mm Silberstahlwelle abgelängt, mit Innengewinde M 1,6 versehen und kann so seitlich verschraubt werden. Die Erfahrung ein M 1,6 Gewinde zu schneiden war mir bis dahin noch unbekannt Teufel
Weiter wurde der Drehkranz mit Verbindungsbolzen hergestellt. Der Drehkranz selber ist ein Messing-Zahnrad mit Bund (100 Zähne, Modul 0,3, d=30,6 mm). In dieses wurde eine Vertiefung für eine PUR-Scheibe gedreht um die Reibung zum Oberwagen klein zu halten. Erstaunlich war die mögliche Maßstäblichkeit verglichen mit dem Drehkranz des Originals.
Der Verbindungsbolzen ist aus Stahl, Außengewinde M 8 mit einer 5 mm Bohrung für eine mögliche spätere Kabeldurchführung zum Unterwagen.
Zusammen mit dem Drehkranz wurden bei LEMO die notwendigen Zahnräder für den späteren Windenantrieb geordert. Vorher wurde das Windenwerk natürlich hinsichtlich der Drehzahlen und Seilgeschwindigkeiten an den Seiltrommeln durchgerechnet. Zunge raus



Geschrieben von mgrtnr am 04.04.2013 um 19:17:

 

Weiter geht's (ab jetzt fast in Echtzeit):
Nachdem der Windenträger bisher nur die Windenlager aufweist mussten noch die Befestigungspunkte hergestellt werden, an welchen sich später der Rollenbock abstützt. Diese konnte ich leider nicht gleich mit dem Windenträger fräsen und musste deshalb nochmal extra ran. Also wurden die Laschen gefräst, Gewinde geschnitten (wieder dieses M1,6...) und mit Schrauben montiert. Zur Lagefixierung wurden vorher am Windenträger Ausfräsungen gemacht.



Geschrieben von mgrtnr am 04.04.2013 um 19:24:

 

Nachdem auch die erste Seiltrommel(-hälfte) aus Alu mittlerweile gedreht ist habe ich mal einen Testaufbau aller vorhandener Bauteile gemacht um zu sehen, ob ich auf dem richtigen Weg bin smile
Zu sehen ist auch der Greifer, welcher aber bis auf eine Verschraubung und eine Rolle für den Flaschenzug noch nicht weiter bearbeitet ist.



Geschrieben von mgrtnr am 04.04.2013 um 19:30:

 

Hier noch ein paar Auszüge aus Originalunterlagen für alle Interessierten, welchen das Innenleben eines Menck M90 eher fremd ist verwirrt
Ich hoffe das ein oder andere Bauteil ist wieder zu erkennen Augenzwinkern



Geschrieben von mgrtnr am 07.04.2013 um 18:54:

 

So, die letzten Tage ging's am Windenwerk weiter. Die Hub- und Senktrommeln wurden aus Alu gedreht. Wie im Original ist die schmälere Hubtrommeln in der breiteren Senktrommel eingelassen.
Im Modell ist das umso wichtiger, da beide Trommel später nicht (wie auf dem Foto noch) auf einer gemeinsamen Welle sitzen um unabhängig voneinander angetrieben zu werden (dafür auch das nicht-originale Zahnrad auf der Fahrerseite).
Ungewohnt war das weiche Alu, da entstanden ungewollt zwei Trommeln, welche ich noch für die Auslegerverstellung weiterverarbeiten werde Augenzwinkern

P.S.: Das Wetter lässt ja momentan noch Kellerhobbys zu, aber ich bereite mich schon langsam darauf vor den Messschieber mit dem Kletterseil zu tauschen. Mal sehen wie weit ich bis zur Sommerpause noch komme...



Geschrieben von Seilbagger am 08.04.2013 um 19:40:

 

Hallo Michael,


das macht alles einen sehr professionellen Eindruck. Respekt, vor allem wegen dieser "Größe".



Geschrieben von mgrtnr am 08.04.2013 um 20:21:

 

Danke für das Lob!
Ein Stück Perfektionismus liegt schon auch in dem Projekt, zumal ich Metallverarbeitung nie "klassisch" gelernt habe.
Die "Größe" selber ist auch meiner Lebensgefährtin geschuldet: sie unterstütz meine ehrgeizige Bastelei, solange das Ergebnis noch aufs Bücherregal passt ... Ich mag solche klaren Ansagen! Herz



Geschrieben von RaSt am 09.04.2013 um 02:18:

 

Hallo Michael,
ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, absolut Klasse, was du da baust!

Vor allem aber deswegen, weil ich auch schon einen Menck in dem Maßstab gebaut habe.
Nur habe ich bei meinem nicht so großen Wert auf Deteiltreue gelegt, wie du es hier zeigst.

Mir war es wichtiger einen Funktionsfähigen Seilbagger für meine Modellbahn zu haben.

Ich lese aber gespannt mit, wird es weiter geht, ich habe nämlich auch noch so einen Sikubagger bei mir stehen!
Hatte aber bis ich deine Beitrag entdeckt hatte, keine Idee, wie oder ob ich ihn umbauen könnte.

Wenn du weiterhin so Klasse berichtest, komme ich nicht umhin, endlich mit meinem M 90 zu beginnen.

Andererseits würde ich viel lieber einen Menck mit Hoch Löffel bauen.
Aber dazu benötige ich erst noch einige Infos, wie die über haupt funktioniert haben.

Ich wünsche dir auf jeden Fall weiterhin viel Spass beim Bau deines M 90!!

Schönen Gruss,
Ralf



Geschrieben von mgrtnr am 09.04.2013 um 08:38:

 

Hallo Ralf,

es freut mich besonders einen Kommentar von dir zu lesen, da mir die Idee zu dem Siku-Umbau erst mit deinem Menck kam.
Den von dir verwendeten Liebherr Seilbagger habe ich noch neben meinem Schreibtisch stehen. Ich hatte ihn damals vermessen und testweise den Aufbau eines M154 als Pappmodell in 1:35 und 1:40 gebaut, war aber mit den Proportionen Mast-Laufwerk-Oberwagen nicht zufrieden. Der Liebherr blieb also unangetastet und wird wohl demnächst verkauft.

Es würde mich freuen, wenn ich dich mit meinem Projekt wiederum motivieren könnte noch einen Menck M90 in Angriff zu nehmen fröhlich

Grüße
Michael



Geschrieben von Mannheimer2005 am 09.04.2013 um 19:34:

 

Hallo Michael

Schön das es noch einen weiteren Modellbauer im Kleineren Masstab gibt fröhlich
Deine Teile sehen gut aus. !
Hast du den Unterwagen auch neu gebaut ??

Was für einen Empfänger und Fahrtenregler willst du den verbauen ??


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