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Geschrieben von tömchen am 21.10.2021 um 12:13:

  Keilwelle härten und schleifen

So, nun habe ich mir endlich mal die Zeit dazu genommen.

Zunächst die Keilwelle als Rohteil neu angefertigt. Die Passungen für die Kugellager habe ich gleich richtig gemacht, aber den wichtigen Aussendurchmesser, wo die Löcher für die Kugeln sind, habe ich ca. 1/10mm größer gelassen.
Hinten ließ ich noch einen Stutzen zum Einspannen stehen.
Außerdem hatte ich die Hoffnung, daß die Härtetiefe dort noch nicht das Innere erreicht, und ich später noch innen ausdrehen kann, um dem Abtriebsritzel einen Sitz zu geben.

Dann aufheizen auf Hellrot, ab ins Öl.
Auch hier wieder nicht angelassen.
Reinigen ging wieder nur mit Glaskugelstrahlen.

Es heißt, beim Härten verspannt sich das Kristallgefüge und die Teile werden etwas größer. Ich habe die Durchmesser vorher und nachher gemessen, aber da hat sich höchstens ein Hundertstel getan.

Dann Außenschleifen.
Ich habe ein bißchen mit den Geschwindigkeiten experiment, zunächst hatte die Proxxon mit dem 10mm-Schleifstift 8000 U/min und die Drehmaschine 250 U/min. Da gab es so ein Muster aus Rattermarken um die Löcher herum.
Drehmaschine 500 U/min sah besser aus.
Aber am sympathischsten war mir dann ganz langsames Kriechen der Drehmaschine mit unter 50 U/min. Da sah das Schliffbild am glattesten aus und die Anordnung verbog sich auch am wenigsten, denn hier konnte ich mit zwei weiteren Durchgängen auf derselben Einstellung schon ganz gut "ausfeuern".
Habe dann einfach so weit gearbeitet, bis die Schieblehre 12,00mm Durchmesser anzeigte.
Bei den letzten Löchern ganz nah am Bund wars schwierig, das ist ein Konstruktionsfehler von mir, da dürfte gar kein Bund sein, damit man den Schliff über die ganze Länge durchziehen kann. Ich mußte dann mit der Kante des Schleifstifts versuchen, einen leichten Freistich reinzuschleifen.
Das Bild ist leider unscharf, sch..ß Handy.

Die bisherigen gehärteten Zahnräder waren ja noch gut erhalten, aber von mir ungenau gefertigt und unterschiedlich im Innendurchmesser.
Glücklicherweise passte dennoch sogar das mit dem größten Innendurchmesser nur "streng" auf die neue Welle.
Also alle nacheinander eingespannt und innen geschliffen.
Dem Zahnrad, das am Bund anliegt, mußte ich noch eine Fase anschleifen, daß es nicht am Bund klemmt. Der Freistich war wohl doch nicht so erfolgreich.

So, nun ist wieder alles zusammengebaut.
Mit ein bißchen Fett kleben die Kugeln gut in den Löchern und das Zusammenfädeln der gesamten Keilwelle ist nicht mehr so ein Geduldsspiel.
Dennoch kommt mir die Schalterei schön "smooth" vor.

Jetzt habe ich mir ein paar Probefahrten vorgenommen, dann wird wieder zerlegt und der Verschleiß angeschaut, und dann wage ich es, das Getriebe zu lackieren und als fertige Einheit zu betrachten...

Die Bilder:
1. Keilwelle dunkel nach Härten und Glasperlenstrahlen
3. Außenschleifen
4. geschliffen
5. Innenschleifen der Zahnräder


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