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Geschrieben von Grader Stefan am 19.02.2009 um 14:50:

Fragezeichen Verbinden von Edelstahl Rostfrei

Hallo,

Werner S., bist Du da? Du hast mir mal geraten, die Teile nur (mit WIG) zu punkten und die Fugen mit Silberlot ausfüllen, damit sich der Verzug in Grenzen hält. Nun ist mein Problem, dass mein Bau relativ langsam voran schreitet unglücklich (kennst Du ja schon großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen ). Da wird z.B. mal ein Teil des Rahmens hinzugefügt, dann liegt das Ganze eine Weile herum und verschmutz oder, schlimmer, es wird weiter bearbeitet mit Kühlmittelzufuhr, so dass alles mit Öl vollgezogen ist. Dann wird ein kleiner Bereich sauber gemacht und noch ein Teil dort angewiggt.

Ist es dann noch praktikabel, ganz am schluss alle Fugen des Rahmens gleichzeitig zu verlöten, oder übersteigt die Reinigungsarbeit (von mit Öl vollzogen Fugen) den Aufwand, den ich haben würde, wenn ich die gepunktete Teile jedesmal unmittelbar verlöten würde.

Hoffentlich ist die Fragestellung verständlich (und relevant).

Gruß,
Stefan



Geschrieben von Werner S am 19.02.2009 um 20:58:

  RE: Verbinden von Edelstahl Rostfrei

Gruss dich Stefan,
das kannst du machen, wie du Lust hast. Es wäre trotzdem besser, vorab mal Einzelteile wie z. B. Räumschild fertig zu machen um zu prüfen, wie sich der Verzug verhält. Manche Teile müssen ja genau zusammenpassen, insbesondere Befestigungsaugen und Lagersitze.
Eine andere Alternative wäre, die gepunkteten Spalte mit Flüssigmetall zu füllen, das merkt nach der Lackierung niemand mehr, aber das Risiko des Verzugs ist ausgeschlossen. Wichtig ist, egal welche Methode du wählst, die Spalte müssen absolut fettfrei sein, das geht am Besten mit Lösungsmittel und Druckluft.
Geschweisste Teile mit ANTOX abbeizen, Hartlötflussmittel mit Essigessenz und Salz abbeizen.
Viel Spass dabei und brenn dich nicht!

Gruss
Werner winker



Geschrieben von Liebherr 922 am 20.02.2009 um 05:09:

 

Hallo ihr beiden,

eine Kurze Frage als unwissender was ist Flüssigmatall???

Danke für die antwort schon im voraus.



Geschrieben von Werner S am 20.02.2009 um 07:17:

 

Entschuldigung, soll natürlich Flüssigmetall heissen.
Hab´s gleich ausgebessert.
Gruss
Werner



Geschrieben von Lus am 20.02.2009 um 07:31:

 

Meist Epoxydharz mit "Flöckli" drin. Sieht aus wie Metall, ist es aber nicht... großes Grinsen

Klebt und hält aber ziemlich gut.



Geschrieben von Grader Stefan am 20.02.2009 um 10:55:

 

Hallo Werner und ihr anderen,

Zuerst vielen Dank für die Antwort.

Im Internet sehe ich, dass "ANTOX" für mehrere Produkte steht. Ich nehme an, die Badbeize ist wegen der Fugenspalten die bessere.

Die Idee mit dem Flüssigmetall gefällt mir. Kleinere Verbrennungsrisiko... Kennt jemand aber ein relativ dünnflüssiges Flüssigmetall? Das was ich habe ist pastös und würde in den Fugenspalten kaum eindringen. Oder könnte es sein, dass der Epoxianteil doch reinkriecht (ich konnte beobachten, wie sich die Oberfläche nach einer Weile glättet und glänzend wird).

Mit dem Räumschild-Beispiel liegst Du ganz richtig. Die Gleitführung hat zwei fast 50 cm langen Vierkantstangen, die separat an der Schildrückseite befestigt werden müssen, und zwar in der gleichen Ebene und absolut parallel (gut ich weiss schon, nichts ist "absolut" großes Grinsen großes Grinsen , aber die Toleranzen sind nicht besonders groß).

Gruß,
Stefan



Geschrieben von Werner S am 20.02.2009 um 16:34:

 

Zitat:
Original von Lus
Meist Epoxydharz mit "Flöckli" drin. Sieht aus wie Metall, ist es aber nicht... großes Grinsen

Klebt und hält aber ziemlich gut.


Ja, diese Flöckli werden auch Aluminiumpulver genannt.
Der Vorteil gegenüber reinem Epoxy : Es können grössere Spalte gefüllt werden. Am Besten, das Werkstück vorher auf etwa 80° anwärmen und mit einem kleinen Schraubendreher gerade soviel (angemischtes)Flüssimetall hinzugeben, bis der gewünschte Fülleffekt vorhanden ist. Das Zeug kriecht nämlich, wenn es erhitzt wird, schön in die Spalten.
Die 2- Komponenten- Kneten, die unter allerhand verschiedenen Namen auf dem Markt sind, sind weniger geeignet. Gute Ergebnisse werden z. B. mit "LOCTITE Metallset Flüssigmetall AL 1, Best Nr. 14762
erzielt. Kostet leider den stolzen Preis von z. Zt.etwa 55€/ 500g.
Mein ANTOX hat die Bezeichnung 71E, es ist gallertartig und auch für grössere Konstruktionen / Stahlbau verwendbar. Niemals ohne Schutzbrille arbeiten, selbst auf der Haut brennt das Zeug wie der Teufel und hinterlässt auch nach dem Abwaschen mit Wasser gelbe Flecken. Nur mit alten Klamotten arbeiten, Löcher werden aber nicht in Textilien gefressen. Auch die Gase, die ANTOX verbreitet, sind stechend, also bitte die Hinweise auf der Verpackung lesen. Nach dem Auftragen mit einem harten Pinsel mindestens eine halbe Stunde einwirken lassen und dann mit Wasser gut abwaschen.
Stefan, du kannst dir jetzt raussuchen, was dir lieber ist: Teufel Verätzen oder verbrennen Teufel

Gruss
Werner winker



Geschrieben von Grader Stefan am 22.02.2009 um 16:00:

 

Hallo Werner,

danke Dir für die genaue Bezeichnungen.


Zitat:
Original von Werner S

Stefan, du kannst dir jetzt raussuchen, was dir lieber ist: Teufel Verätzen oder verbrennen Teufel


Da ich auf jedem Fall schweise muss es heißen:

(Nur) verätzen oder verätzen und verbrennen Augenzwinkern

Gruß,
Stefan



Geschrieben von Werner S am 22.02.2009 um 18:47:

 

Nein Stefan, auch falsch!

Weil du auf jeden Fall schweisst, muss es heissen:
Entweder 2x hintereinander verbrennen oder 1x verbrennen und 1x verätzen, was ist dir lieber ?

Gruss
Werner winker



Geschrieben von Martin Bek am 22.02.2009 um 22:25:

 

Antox ist nicht ganz so ungefährlich, davon sollte rein gar nix auf die Haut oder in die Augen gelangen.

Wer möchte, kann sich das Sicherheitsdatenblatt ja mal durchlesen.



Geschrieben von tömchen am 11.06.2013 um 20:32:

  Wieviel Salz in den Essig?

Hallöchen,

ich habe mich jetzt zum ersten Mal ans Hartlöten gewagt, mit ein paar kleinen Teilen. Momentan liegen sie über Nacht in dem hier angesprochenen Essigessenz-Salz-Gemisch, bin mal gespannt wie sie morgen aussehen.

Jetzt hätte es mich doch interessiert, wieviel Salz? Ich hab jetzt einfach einen Eßlöffel in 400ml gegeben. Ok so?

Viele Grüße
Tom.



Geschrieben von hrsmodel am 11.06.2013 um 22:11:

  RE: Wieviel Salz in den Essig?

Hallo Tom,

warum mit Essigsäure und Salze und noch über Nacht du deine Lötung wässern willst, ist mir nicht so ganz klar. Du willst doch nur erreichen, dass das Flussmittel sich löst und später keinen Grünspan bildet. Das kannst du auch einfacher haben. Lege deine hart gelöteten Sachen eine Weile in blankes Wasser, dabei löst sich das feste Flussmittel auf, reibst an den Lötstellen mit den Fingern oder mit Lappen unter Wasser an den Lötstellen und schon ist der gleiche Effekt zu verzeichnen.

Gruß Helmut



Geschrieben von tömchen am 13.06.2013 um 10:51:

 

Hmm, ich muß jetzt auch sagen, bei der zweiten Runde der Lötungen hatte ich das Flußmittel (nach Erkalten so eine glibbrige Schicht) einfach mit Wasser und einem Schwamm abgewaschen - und sehe keinen Unterschied zu den Stellen, die zuvor über Nacht in der Essigsäure waren. Kann man sich vielleicht wirklich sparen?



Geschrieben von Kette1zu8 am 13.06.2013 um 18:16:

 

Ja, die Essigprozedur kannst dir sparen! Silberlotstellen (Rohrverbindungen Stahl-Kupfer) behandle ich noch vor dem vollständigen Erkalten mit einen nassen Lappen. Dann sieht man auch gleich, ob alles sauber in den Spalt gelaufen ist.



Geschrieben von Werner S am 15.06.2013 um 23:45:

 

Ja, kann man sich sparen, muss aber nicht.
Zwei Bilder sagen mehr als 2000 Worte:
Von der chemischen Neutralisation ganz zu schweigen.
Links: 5 Std. in Wasser und abgebürstet
Rechts: 5 Std in Essigessenz und mit Wasser abgewaschen

Gruss
Werner Augenzwinkern


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